Im BusyMom-Interview mit Barbara Schilling über Gelassenheit geht es um ihre Selbstständigkeit, die sie auch nach dem Mutter-Werden beibehalten hat. Barbara Schilling berichtet, wie sie ihre verschiedenen Rollen als Unternehmerin und Mutter unter einen Hut bekommen hat und wie Gelassenheit und Ressourcen mit der Zeit eine größere Rolle gespielt haben. Ich freue mich sehr über dieses interessante Interview mit Barbara Schilling.
In dieser Interview-Reihe BusyMom-Interview berichten selbstständig tätige Mütter aus ganz unterschiedlichen Branchen über ihren Weg zur Selbstständigkeit und ihre Erfahrungen als selbstständige Mutter sowie ihre Selbstfürsorge als Mutter und Selbstständige. Eine bunte Reihe mit faszinierenden Interview-Partnerinnen ist hier entstanden. Jeden Monat werden ein bis zwei Interviews hier auf dem Blog veröffentlicht. Und manche wird es im Nachgang auch als Live-Interview oder Podcast geben – wie ganz bald dieses Interview mit Barbara Schilling -, also unbedingt auch in die Kommentare und auf meine Facebook-Seite schauen
Interview mit Barbara Schilling
Im Folgenden erfährst Du von Barbara Schilling, wie ihr Weg in die Selbstständigkeit war, warum sie als Mutter weiter selbstständig geblieben ist, wie sie dies erfolgreich sein kann, was hierfür wichtig ist und noch vieles mehr … geben wir ihr also gleich wieder das Wort:
Eine kurze Vorstellung von Barbara Schilling
Ich bin fast mein gesamtes Berufsleben schon selbstständig: Als Texterin, Werbekauffrau, Unternehmerin 😉 Ich „knacke“ dieses Jahr die 40, habe einen Sohn, liebe das geschriebene Wort, Bücher und Vieles mehr, was schmeckt, schön ist und Spaß macht. Teetrinkerin, passionierte Tänzerin und Vielleserin mit Hang zum Grübeln. Mit den Jahren übe ich mich mehr und mehr in Gelassenheit.
Texterin, Autorin, Werbekauffrau:
Wie bist Du zur Selbstständigkeit gekommen?
Ich wollte gern kreativ und „frei“ agieren können, inkl. der Risiken, die die Entscheidung zur Selbstständigkeit mit sich bringt. Das war aber weit vor meiner Mutterschaft. Ich war jung und wollte mich ausprobieren, (noch) nicht den klassischen Weg gehen. Mir fehlte zwar eigentlich die nötige Gelassenheit, das habe ich aber anfangs durch Enthusiasmus wett gemacht.
Warum hast Du Dich für die Selbstständigkeit als Mutter entschieden?
Ich bin einfach selbstständig geblieben. Es bot sich mit Baby natürlich an: Ich konnte es mitnehmen, ich hatte nur bedingt Ausfälle bei Krankheit und ich musste mich vor niemandem rechtfertigen. Allerdings hatte ich auch ein erhöhtes Stresslevel und eine höhere Fehlerquote in dieser Zeit.
Nach ein, zwei Jahren bemerkte ich auch, wie meine Gelassenheit dahinschwand und nicht mehr viel von übrig blieb. Ich musste innehalten und mich neu ausrichten, insofern, dass ich versuchte, (noch) mehr abzugeben.
Das bedeutete auch: nein sagen lernen, keine Netzwerktreffen (nur virtuell), meine eigenen ganz persönlichen Grenzen akzeptieren, ohne mich selbst dafür zu verurteilen, dass ich vermeintlich nicht so viel und lässig schaffte, wie andere (Mütter / Unternehmerinnen).
Was ist wichtig, damit Du als Mutter eine erfolgreiche Unternehmerin bist?
Dich selbst nicht zu vergessen. Und nicht unbedingt Standards von außen auf dich selbst zu übertragen. Das macht nur unnötig Druck und schadet einer durchaus produktiven Gelassenheit, die einige allerdings mit Gleichgültigkeit verwechseln.
Andererseits muss man als Unternehmerin immer Zahlen, Daten und Fakten im Blick haben, sprich die Realität nicht aus den Augen verlieren.
Würdest Du dies wieder tun? Und wenn ja, was würdest Du beim nächsten Mal anders machen?
Ja, ich würde es wieder tun, mir aber mehr Hilfe holen, weniger zu Vieles allein stemmen wollen – und: Definitiv: mehr schlafen! Egal wie … 😉 Das trägt definitiv zum Seelenfrieden bei.
Welche Sorgen und Ängste hast Du als selbstständige Mutter? Und wie gehst Du damit um?
Klar, vorher kannte ich das Thema Existenzangst quasi nicht. Als Mutter hat man Verantwortung. Man trägt die mentale Last, den Alltag und muss dann noch schauen, wie Geld aufs Konto kommt. Ein ganz schöner Rucksack. Da immer cool und gelassen zu (re)agieren, geht nicht. Aber auch das ist eine Erkenntnis für mich.
Welche Freiheiten und Chancen bietet Dir Deine Selbstständigkeit als Mutter?
Flexible Zeiteinteilung, das Kind mitnehmen zu können – immer wieder und im Worst Case, aber auch, wenn das Gefühl es einem empfiehlt, gerade als es klein war.
Wie trennst Du Dein Business von Deinem Privatleben mit Deiner Familie?
Ich arbeite in einem Büro, selten im Homeoffice. Das allein trennt schon. Ansonsten ist Wochenende größtenteils Privatzeit. Und seitdem mein Sohn in der Schule ist, hat sich ohnehin noch einmal Vieles entspannt. Er ist einfach selbstständiger geworden, größer, seltener krank (toi toi toi). Gelassenheit in der Erziehung trägt übrigens auch viel zu einem entspannten Wochenende bei …
Wie sorgst Du für Dich als selbstständige Mutter?
Ich nehme mir mehr Zeit und Raum für mich. Ich sage (vermeintlich) wichtige Dinge auch mal ab. Ich höre mehr in mich hinein und ignoriere die Antworten seltener. Ich sitze einiges aus, was sich dann oft von selbst erledigt.
Ich formuliere meine Wünsche und Bedürfnisse deutlicher und ich mache wieder mehr Dinge, die mir Freude und Bestätigung bringen, z.B. meine Lesungen als Kolumnistin und Romanautorin.
Welche Ressourcen und welche Unterstützung hast Du? Wenn zum Beispiel Dein Kind krank ist oder die Schule geschlossen hat?
Ich habe ein recht stabiles soziales Umfeld aus Familie, Freunden und einer Babysitterin.
Welche Ressourcen nutzt Du als Unternehmerin, um alles gut umsetzen zu können und glücklich und gesund arbeiten zu können?
Kraft. Und die bekomme ich vor allem durch Schlaf. Ich gönne mir wann immer möglich einen Mittagsschlaf. Außerdem spazieren und regelmäßig tanzen, im Momente Flamenco, das ist wundervoll 😉
Was ist Dein Best Practice Tipp für andere Mütter? Welchen Tipp aus Deinem Buch findest Du selbst sehr wichtig?
Abzugeben. Zu teilen, sich Hilfe zu holen und zwar ohne schlechtes Gewissen und dieses überholte Denken: Ich muss alles allein schaffen.
Wieso? Wer sagt das? Mit mehr Solidarität, auch unter Müttern, wär Vieles einfacher.
Wobei: Ich kenne so viele tolle, solidarische Frauen, Mütter oder nicht, das ist schon toll.
Was möchtest Du anderen Müttern noch mitgeben, die überlegen, sich selbstständig zu machen?
Einen zumindest groben Businessplan zu machen. Gelassenheit stellt sich auch durch das Gefühl ein, alles im Griff zu haben – oder eben darauf zu vertrauen, dass alles gut wird. (Ohne betriebswirtschaftliche Tomaten auf den Augen versteht sich.)
Sich ggf. auf „Gegenwind“ – auch und gerade aus den eigenen Reihen („Das ist doch nur ein Hobby“, „Wie willst du das mit den Kindern schaffen?“, „Rabenmutter“) gefasst zu machen.
Sich eine gehörige Portion Gelassenheit „vorkochen“.
Sich Hilfe für den Notfall schon vorher zu organisieren.
Üben, selbstbewusst für seine Überzeugung einzutreten.
Was möchtest Du anderen Müttern mitgeben, die schon selbstständig sind, damit Sie als Mutter eine erfolgreiche Unternehmerin werden oder bleiben?
Innehalten und die Lage checken:
Was macht mir Spaß? Womit verdiene ich Geld? Einnahme- und Ausgabe-Überblick – Finanzen gehören dazu.
Was ist mit meinem Marketing? (z.B. „richtiger“ Name für mein Produkt? Wie kann ich den Absatz steigern? Ist meine Preispolitik sinnvoll? Wie kann ich Synergien in den Werbemaßnahmen schaffen?
Ich empfehle einen Werbeplan, z.B. downzuloaden im Blog bei marketing-muse.de)
Was ist Dein Fazit?
Lieber einmal scheitern als es nie versucht zu haben.
Es geht viel mehr als Frau denkt.
Gelassen bleiben: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
Barbara Schilling, gebürtige Berlinerin, Werbetexterin, Autorin und Mutter, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Potsdam, wo sie seit dem Studium (Literatur- und Kulturwissenschaften) als Unternehmerin (Werbeagentur Artivista) und Texterin vielseitig tätig ist.
Ihre (Fach)Bücher sind auf www.angenehme-vorstellung.de zu finden.
Vielen Dank für das tolle Interview, liebe Barbara!!!
Neben dem Interview mit Barbara Schilling kannst Du hier auf dem Blog auch mehr von ihr lesen:
7 Tricks: Nie wieder zu wenig Zeit – den Stress als Mutter reduzieren
Oder auch auf meiner Website Ressourcenfokus:
Die perfekte Mutter? Oder wie ich selbst sein und leben will!
Liebe Grüße
Sabine
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