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Spätestens nach 12 Monaten wird man als Mama auch C-müde und körperlich oder psychisch erschöpft. Da wir aber noch eine Weile mit dieser Situation zu tun haben, möchte ich Dich mit meinen Erfahrungen als Psychologin und Mutter unterstützen. Damit Du wieder mehr Puste bekommst und Dich energievoller und zuversichtlicher fühlst für die kommende Zeit.

 

Mama-Sein in Zeiten von Corona

Auch wenn viele von Euch das „C-Wort“ nicht mehr hören können, wird es uns ja leider noch eine Weile begleiten. Gerade jetzt um Ostern wird es nochmal bewusster.

Viele haben sich auf kleine familiäre Treffen gefreut. Die ja in den letzten 12 Monaten eine absolute Seltenheit geworden sind. Dann stehen für Familien mit Schulkindern die Osterferien an. Auch diese sehen anders aus, als vielleicht erhofft.

Manch einer oder zumindest die Großeltern hatten einen Impftermin, der nun verschoben wurde und damit leider auch die unbeschwerteren Treffen.

Doch nicht nur Träume und Wünsche platzen immer wieder, sondern es zeigt sich eine größere Erschöpfung und Müdigkeit unter uns Familien. Manchmal auch schon depressive Verstimmungen oder Burnout-Anzeichen sowie körperliche oder psychosomatische Probleme. Viele von uns hatten schon lange nicht mehr „richtig frei“. Haben sich schon lange nicht mehr unbeschwert gefühlt. Viele konnten schon lange nicht mehr für einen Moment Zeit alleine verbringen.

Und oftmals hat sich vor allem für die Mütter einiges verändert und zwar noch mehr verschärft als es vor diesem Pandemie-Jahr schon der Fall war. Vielleicht hast Du ein kleineres Kind und wärst nun endlich „unabhängiger“ und könntest mal etwas alleine machen, wieder nur Du sein oder Deine berufliche Rolle „richtig“ und „konzentrierter“ einnehmen. Oder Du hast ein größeres Kind, das sonst täglich in der Schule ist und Du musst Dir keine Gedanken um die Betreuung machen – nun ja, bis vor einem Jahr halt.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Selbstfürsorge als Mama werden immer schwieriger

Schon vor der Pandemie war das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Selbstfürsorge als Mama für viele Mütter nicht wirklich einfach. Je nach Lebenssituation, beruflicher Situation und vorhandener oder eben fehlender Ressourcen wie Großeltern, externe Betreuung etc. war und ist dies sehr unterschiedlich.

Heute nach über 12 Monaten Pandemie geht es noch bedeutend mehr Müttern so, da noch weitere Herausforderungen hinzugekommen sind und selten welche weniger wurden.

In den letzten 5 Jahren habe ich viele Mütter durch meine Coachings und Kurse begleitet, um sie zu unterstützen, individuelle Lösungswege zu finden. Mit dem Ziel, die eigenen Bedürfnisse mehr leben zu können, ausreichender auf die eigene Selbstfürsorge zu achten und Wege für mehr Vereinbarkeit finden zu können.

Und aktuell kommen vermehrt Anfragen, da es eben noch herausfordernder geworden ist und die Unterstützung wichtig sein kann. Manchmal hilft der Perspektivwechsel, um doch eine Möglichkeit zu finden, mit mehr Energie und Resilienz durch diese Zeit zu gehen.

Mit diesem Blogbeitrag möchte ich nun Dich als Mama unterstützen, Ideen für Dich zu entwickeln, was Du gerade jetzt im Moment für Dich tun kannst. Trotz all der Belastungen kann es einen Unterschied machen, wie Du damit umgehst.

Die aktuellen Wünsche und Bedürfnisse einer Mutter in Zeiten von Corona

Doch fangen wir erst einmal bei Deinem Befinden und Erleben an.

Vielleicht kennst auch Du einen der folgende Gedanken:

  • Ich hätte so gerne mal ein Wochenende für mich!
  • Wie schön wäre es, wenn ich mal alleine zuhause wäre und ich die Ruhe genießen könnte!
  • So gerne würde ich mal wieder „normal“ ins Büro gehen und mit meinen Kollegen arbeiten und mich austauschen!
  • Könnten die Kinder doch mal wieder am Nachmittag oder am Wochenende zu Oma und Opa gehen ohne Sorge unsererseits!
  • Wie schön wäre es, wenn wir mal wieder in Urlaub fahren könnten und die Seele in der Sonne baumeln lassen könnten!
  • Wie hilfreich wäre es, wenn die Kinder wieder in die Schule gehen könnten!
  • Was wäre das ein Unterschied, wenn die Kinder wieder „normalen“ Unterricht hätten!

Kennst Du diese Gedanken? Oder was treibt Dich gerade um? Wie steht es um Deinen Akku? Ist auch Dir die Puste so langsam ausgegangen?

 

Was kannst Du tun, um die Zeit gut zu überstehen?

Natürlich habe auch ich kein allgemein gültiges Allheilmittel gegen die aktuelle Situation. Auch ich erleben als Mutter von zwei Kinder – ein Grundschulkind und ein Kitakind (mit Down-Syndrom) – seit den letzten 12 Monaten immer wieder Höhen und Tiefen, die sich manchmal wie Achterbahnfahren anfühlen. Was ich auf dem Jahrmarkt nie machen würde, da mir dann so schlecht werden würde. Doch im „wahren“ Leben bleibt uns oftmals keine Wahl.

Dazu kommt, dass jede Mutter die aktuelle Zeit anders erlebt. Das ist auch ok so und absolut nachvollziehbar. Wir sind vielfältig und haben ganz unterschiedliche berufliche und private Situationen.

Doch eins können wir alle tun: Uns selbst wichtiger nehmen und schauen, wie es aktuell möglich ist, die eigenen Ressourcen zu stärken. Das sind vielleicht andere als ohne Kontaktbeschränkung und Abstand halten. Aber ein paar Ressourcen bleiben uns. Wenn wir auf diese achten, dann können wir wieder mehr Puste bekommen und uns energievoller und auch wieder etwas zuversichtlicher fühlen.

 

 

Meine Tipps für Dich als Mama in Zeiten von Corona

Was hilft Dir in kurzer Zeit, etwas mehr Energie zu spüren und eine bessere Stimmung zu erleben?

Nimm Deine Gefühle ernst und nehme sie an

Sich jetzt erschöpft, müde oder verzweifelt zu fühlen, ist absolut nachvollziehbar.

Generell ist es wichtig, um eine aktuelle Krise oder Herausforderung anzunehmen, dass man diese Situation so annimmt. Dazu gehört es auch, die dabei aufkommenden Gefühle zuzulassen. Und mit sich und seinen Gefühlen „gnädig“ zu sein.

Wenn wir umgekehrt unsere Gefühle unterdrücken, verschlimmern wir das ganze nur und erleben irgendwann andere psychische oder körperliche Symptome.

Was kannst Du als Ritual in Deinen Alltag übernehmen?

Gibt es vielleicht eine kleine Achtsamkeitsübung, eine Entspannungsübung, eine Yogaübung, ein besonderes Mutmacher-Lied oder Stimmungsbringer-Lied, dass Du täglich machen bzw. hören kannst?

Welche Bodylotion erinnert Dich an entspanntere Zeiten oder an Urlaub? Magst Du Dir diese gönnen und einmal täglich bewusst und achtsam nutzen?

Wobei kannst Du Dir bewusst einen Augenblick Zeit lassen und es so achtsam wahrnehmen? Beim Frühstück-Richten? Beim Kochen? Beim Blumengießen? Beim Wäschezusammenlegen?

Vielleicht denkst Du beim ersten Lesen, dass dies keine bahnbrechenden Änderungen seien. Ja, das verstehe ich. Doch kann ich Dir aus meiner Erfahrung als Psychologin, Coach für Mütter und selbst zweifach-Mama berichten, dass Veränderungen im Alltag und mehr Fokus auf uns und unsere Bedürfnisse und unsere (kleinen) Auszeiten sehr wohl einen Unterschied machen, wenn wir das regelmäßig und bewusst machen.

Wenn wir damit begonnen haben, dann sind wir auch offener für Ideen und Veränderungen in der Partnerschaft etc., um weitere Verbesserungen in der aktuellen Situation bewirken zu können.

Versuche, das Loslassen zu lernen und andere auch um Hilfe zu fragen

Das ist etwas, dass vielen Müttern von uns nicht so leicht fällt. Doch dies ist ein so wichtiger Aspekt – generell und aktuell.

Vielleicht ist es möglich, dass sich im Lockdown oder Wechselunterricht oder beim Homeschooling zwei Familien zusammentun. So könnt Ihr als Familien zumindest abwechselnd etwas für Euch erledigen, mal für einen Moment die Ruhe zuhause genießen oder in Ruhe arbeiten oder mit dem Partner einen Kaffee trinken und sich mal ohne Kinder unterhalten.

Falls Ihr das Glück habt, dass Großeltern schon geimpft sind (ansonsten hoffentlich bald), könnt Ihr sie vielleicht mal wieder um Unterstützung bitten.

Gibt es Dinge, die Du nicht selber machen musst? Kann vielleicht auch Dein Partner das Essen kochen oder die Wäsche aufhängen oder das Kind zur Kita bringen? Könntest Du bei einem Fördertermin (wie Logopädie, Physiotherapie oder Frühförderung) auch mal nicht mit dabei sein und diese Zeit die Ruhe und Frischluft im Freien genießen, um Kraft zu tanken?

Könntet Ihr auch mal einen Termin streichen oder Termine etwas entzerren, um „freier“ den Alltag neben Homeoffice und Co gestalten zu können? Manchmal finden schöne Veränderungen oder das Erreichen von einem neuen Meilenstein dann statt, wenn wir mal eine kleine Pause hatten. Auch wir selbst als Eltern profitieren oft davon.

Nimm Dir Deine Zeit alleine

Sprich Dich hierzu mit Deinem Partner ab und findet gemeinsam Lösungen, damit jeder von Euch auch einmal Zeit alleine hat.

Hier ein paar Fragen als Idee für Absprachen:

  • Wer übernimmt was im Haushalt und bei den Kindern?
  • Wer kann wann alleine Zeit verbringen?
  • Gibt es am Tag kleine Pausen für jeden von Euch?
  • Wer bringt wann die Kinder ins Bett?
  • Wann kann wer von Euch Sport machen oder eine Runde spazieren gehen?
  • Wer fährt wann ins Büro für Absprachen und wer übernimmt in dieser Zeit das Home-Schooling oder das Abholen der Kinder von Kita, Kindergarten oder Schule?
  • Wer „darf“ einkaufen gehen?

In Corona-Zeiten ist manchmal sogar das „Alleine-Einkaufen“ oder Gläser zum Container-Bringen ein Highlight sein. Auch hierbei könnt Ihr Euch abwechseln.

Reduziere Deinen Perfektionismus und bringe mehr Flexibilität in Deinen Alltag

Viele Mütter – wie auch Väter in meinen Coachings & Trainings – fragen sich, was sie ändern können, damit sie in dieser herausfordernden Zeit überhaupt mal eine Pause für sich alleine oder auch als Paar erleben können. Um die Zeit dafür zu finden und trotz allem im Haushalt über die Runde zu kommen, können ein reduzierter Perfektionismus und mehr Flexibilität hilfreich sein. Also die bisher „normalen“ Abläufe und Glaubenssätze mal zu hinterfragen.

Hier möchte ich Dir als Beispiel beim Thema Einkaufen & Kochen wie auch Wäsche durch meine Fragen Ideen für mögliche Veränderungen geben:

Mehr Flexibilität ins Einkaufen und Kochen

  • Was könnt Ihr als Essen vorbereiten? Was könnt Ihr öfters essen und so nur einmal kochen und dann als Vorrat aufbewahren oder einfrieren?
  • Was gibt es schon gefroren zu kaufen und muss nur noch warmgemacht, aber nicht mehr gewaschen, geputzt und geschnippelt werden?
  • Wann könnt Ihr auch mal den Lieferservice nutzen?
  • Wie kann auch mal eine „schnelle“ Küche aussehen, die trotz allem lecker ist?
  • Wie könnte ein wöchentlicher Essensplan eine zeitliche Ersparnis reinbringen?
  • Welche Essenzubereitung macht Deinen Kindern Spaß? Wie kannst Du sie da einbinden? Was können oder wollen Deine Kinder drum herum helfen, wie den Tisch decken oder die Spülmaschine einräumen?

Mehr Flexibilität bei der Wäsche

  • Wer ist bei Euch für die Wäsche zuständig? Könnt Ihr Euch das vielleicht aufteilen?
  • Was muss nicht unbedingt gebügelt werden und könnte direkt weggeräumt werden?
  • Was könnte gewaschen und nach dem Trocknen direkt wieder (ungebügelt) verwendet werden, wie z.B. Bettwäsche?
  • Hat Dein Kind Lust, die Wäsche mit aufzuhängen? Könnt Ihr das für eine gemeinsame Unterhaltung nutzen?
  • Hat Dein kleines Kind Lust, mit Wasser zu spielen? Kann es in der Badewanne spielen, während Du das Bad putzt?

Gönne Dir kleine Pausen im Home-Office und mit den Kindern zuhause

Egal, ob Du im Home-Office tätig bist oder Dich im Moment in Elternzeit um Deine Kinder kümmerst, 10 Minuten für einen Kaffee oder einen Tee sollten drin sein. Für Dich und letztendlich auch für Deine Kinder. Zur Not bleibt die Wäsche einfach liegen.

Setze Dich dafür an einen Ort, an dem Dich niemand stört und Du auch umgekehrt zur Ruhe kommen kannst. Zur Not gehe ins Bad und schließe die Tür hinter Dir zu.

Du wirst merken, nach dieser Mini-Pause bist Du oftmals schneller, konzentrierter und besser gelaunt als zuvor. Und schalte Dein schlechtes Gewissen aus. Je öfters Du das tust, desto besser wird das auch klappen. Im Büro würdest Du auch mit den Kollegen mal einen Kaffee trinken gehen oder einen kleinen Smalltalk halten.

Tu etwas gegen Dein Gefühl der Einsamkeit

Viele von uns vermissen die offline Treffen mit Freundinnen, Kollegen und Familie. So kann man sich gerade aktuell recht einsam fühlen, auch wenn ständig jemand von der Kernfamilie um uns ist.

Was könnte Dir hier gerade gut tun?

  • Eine Sprachnachricht an eine Freundin senden?
  • Ein kurzes Telefonat mit Deiner Freundin oder Kollegin führen?
  • Einen Videocall mit einer Freundin oder Netzwerkkollegin durchführen?
  • Ein Plausch beim Bäcker mit einer Bekannten?
  • Ein Online-Netzwerktreffen mit anderen UnternehmerInnen?

Überleg mal, was Dir fehlt und wie vielleicht doch etwas Austausch und neue Impulse oder Erfahrungsaustausch möglich sein könnte.

(Beitragsbild von Marcin Jozwiak von Unsplash)