Der Alltag mit Kind kann stressig sein. Egal ob Du pünktlich mit Deinem Kind aus dem Haus musst, Dein Kind krank ist oder Du müde und erschöpft bist. Fragst Du dich in diesen Situationen auch manchmal, wie Du Deinen Alltag mit Kind entspannen kannst? Hierüber geht es in meinem Gastbeitrag bei BusyMom.
Gastbeitrag Petra Straßmeir
Bevor wir uns anschauen, wie Du Deinen Alltag mit Kind entspannen kannst, möchte ich zuerst noch auf Folgendes eingehen:
Die zwei Seiten der Mutterrolle
„So schön wie Du möchte ich es auch mal haben!“ oder „was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“ – hast Du diese Sätze als Mutter auch schon gehört, wenn Du den ganzen Tag mit Kind(ern) zu Hause bist oder „nur“ halbtags arbeitest?
Selektiv betrachtet ist es wunderschön zu Hause beim Kind zu sein. Du kannst Dein Kind aufwachsen sehen, die Freude Deines Kindes ist ansteckend und Du kannst Dich auch mit anderen Müttern und deren Kindern auf dem Spielplatz treffen.
Wenn wir jedoch das gesamte Bild der Mutter heranziehen, sieht der Alltag schon wieder ganz anders aus:
- Zahnende oder schlecht gelaunte kranke Kinder,
- Kinder, die konstante Aufmerksamkeit fordern,
- häufiger und lauter Geschwisterstreit,
- keine oder sehr wenig Zeit für die eigenen Bedürfnisse und Interessen,
- Haushaltstätigkeiten, von denen Du am Abend oft nichts mehr siehst
- und ein nie endender Wäscheberg.
Kennst Du diese zwei Seiten der Mutterrolle auch? Das Glück, Zeit mit Deinem Kind zu verbringen, aber auch die Frustrationen, die dieser Alltag mit sich bringen kann?
Ich kenne diese beiden Seiten sehr gut und habe vor Jahren begonnen, nach Wegen zu suchen, die die anstrengende Seite der Mutterrolle etwas entspannen und erleichtern können. Darüber blogge ich auf www.kleinwirdgross.de.
Nun darf ich für Sabine einen Gastartikel zu genau diesem Thema schreiben – wie Du Deinen Alltag mit Kind entspannen kannst. Danke Sabine, dass Du mich gefragt hast!
Fange bei Dir selbst an, Dich in Deiner Mutterrolle zu entspannen
Vielleicht helfen Dir die folgenden Worte dabei, Deine Ansprüche an Dich loszulassen und Dich in Dir selbst zu entspannen:
„Ich bin wertvoll für andere!“
Weißt Du, dass Du eine wundervolle, gute, fantastische Person bist?
Vielleicht hast Du Dir das noch nicht oft genug bewusst gemacht. Zu sehr hast Du Dich wahrscheinlich auf Deine Fehler und Schwächen konzentriert. Deine Selbstzweifel oder Dein schlechtes Gewissen haben ein dunkles Tuch über Deine strahlende Persönlichkeit gelegt und alles, was Du im Moment noch wahrnimmst, ist ein Schatten Deines wahren Selbst.
Stell Dir einmal vor, dass Du genau richtig bist für die Personen, die in Dein Leben gekommen sind.
Du bist eine wundervolle Person, die ihr warmes Licht in die Welt strahlt und dabei ganz viele Menschen tief berührt – wie ein Scheinwerfer, der auch die hintersten dunklen Ecken erleuchtet. Du bist gut – so wie Du bist! Mit all Deinen Stärken, aber auch Schwächen, und mit all Deinen Ecken und Kanten. Diese machen Dich erst zu einer lebendigen Persönlichkeit!
Was Du Tag für Tag und oft auch Nacht für Nacht leistest, ist fantastisch!
Und wenn Du nicht immer so reagierst oder handelst, wie Du es gerne möchtest, ist das absolut okay. Du machst so viele kleine und große Dinge genau richtig. Konzentriere Dich auf diese! Nicht auf die paar Ausrutscher, die beim Lernen, bzw. auf dem Erziehungsweg einfach dazu gehören. Oder hast Du das Einmaleins etwa gelernt, ohne ab und zu eine falsche Antwort zu geben?
Abendritual für Dich als Mutter
Nimm Dir jeden Abend, zum Beispiel kurz vor dem Einschlafen, fünf Minuten Zeit. Gehe in Gedanken den vergangenen Tag durch und erinnere Dich an Situationen, in denen Du gut für andere Menschen warst:
- Wem hast Du Deine Wärme geschenkt?
- Wen hast Du unterstützt?
- Wer hat durch Dich wieder zum Lächeln zurückgefunden?
- Wen hast Du zum Strahlen gebracht?
- Worauf bist Du stolz, was hast Du heute besonders gut gemacht?
- Hast Du in einer Situation besonders wundervoll reagiert?
- Was hast Du Deiner Familie heute von Dir geschenkt?
- Was hast Du heute alles geleistet?
Lass Dir Zeit und sei geduldig mit Dir, falls Dir diese Übung schwerfällt oder Dir nicht so viel einfällt. Aber gib nicht auf! Schaue weiter! Wenn Du Dich mit diesen Fragen beschäftigst, dann nimmst Du Deinen Wert und Dein Strahlen für andere vielleicht erst einmal als ein flackerndes Teelicht wahr.
Konzentriere Dich darauf, richte Deine volle Aufmerksamkeit auf dieses kleine Fünkchen Hoffnung, dass Du eine wertvolle Person bist, die den Menschen um sich herum Wärme, Liebe, Geborgenheit, Wertschätzung und Aufmerksamkeit schenkt.
Sei fest davon überzeugt, dass dieses Flackern zu einem gleißenden Licht wird und Dein gutes, wundervolles und fantastisches Ich nicht mehr zu übersehen ist. Du bist ein hochgeschätztes Geschenk für ganz viele Menschen in Deinem Leben. Finde Beweise, dass Du dieser wundervolle Mensch bist. Und gib nicht auf, bevor Du Dich gefunden hast.
Jetzt kannst Du Deinen Fokus auch auf Dein Kind richten und schauen, wie Du Deinen Alltag mit Deinem Kind entspannen kannst.
Zwei Tipps, wie Du Deinen Alltag mit Kind entspannen kannst
Dazu möchte ich Dir zwei Tipps mit auf den Weg geben:
1. Dein Kind auf Kommendes vorbereiten
Ich empfehle Dir, Dein Kind auf Kommendes vorzubereiten, sodass es die Möglichkeit hat, sich innerlich darauf einzustellen. Auf die großen Erlebnisse genauso wie auf die kleinen Dinge des Alltags, wie das Ende einer Spielzeit.
Es wird vielleicht trotzdem noch enttäuscht sein, dass es z.B. jetzt aufhören muss zu spielen, aber in den meisten Fällen bleibt Dir ein Wutanfall erspart und die Atmosphäre bleibt entspannt.
2. Dem Kind die Möglichkeit zum Verabschieden geben
Oftmals wird es Deinem Kind schwerfallen, eine geliebte Tätigkeit beenden zu müssen. Entweder weil Du nach Hause gehen willst, weil es Schlafenszeit ist oder ein anderer Termin ansteht. Für mich hat sich in solchen Situationen das „sich Verabschieden“ bewährt.
Das hilft Deinem Kind den Übergang von einer Situation in eine andere zu schaffen, ohne vor Enttäuschung in (Wut-)Tränen auszubrechen.
Ein Beispiel: Dein Kind schaut seit zehn Minuten fasziniert den Pferden zu, die Ihr während eines Spaziergangs entdeckt habt. Du willst langsam weitergehen und Du sagst zu Deinem Kind „Jetzt sagen wir Tschüss zu den Pferden.“ Dann winkst Du und rufst den Pferden ein fröhliches „Tschüss“ zu. Dein Kind wird es Dir wahrscheinlich nachmachen – je nach Alter auf seine Art und Weise. Dann geht Ihr gemeinsam weiter.
Wann und wie kannst Du diese Methoden anwenden?
Wann und wie Du diese Methode anwenden kannst, zeige ich Dir in diesen beiden Beispielen aus meinem Leben mit Kindern:
1. Beispiel – am Frühstückstisch Dein Kind vorbereiten
Ich erzähle meinem Kind immer am Frühstückstisch, was am heutigen Tag geplant ist. Wie zum Beispiel, dass wir irgendwo hinfahren und uns jetzt gleich fertig machen müssen. Ich bereite es vor, dass es sich deshalb nicht lohnt, noch ein Spiel anzufangen. Oder ich erzähle, dass ich heute den Großputz mache und deshalb ganz wenig Zeit zum Mitspielen haben werde.
2. Beispiel – im Spiel das Ende ankündigen
Wenn ich gerade mit meinem Kind spiele oder ihm vorlese, dann kündige ich das Ende an. Jeweils ein paar Minuten, bevor ich aufhören möchte, sage ich „dieses Buch noch“ oder „noch einmal dieses Spiel, dann mache ich die Wäsche.“
Weitere praktische Tipps
Weitere ganz praktische Tipps, um Deinen Alltag mit Kind zu entspannen, findest Du auch in meinem neuen Taschenbuch „99 Strategien für einen entspannten Alltag mit Kind“ das Anfang Oktober 2017 herauskommt und Dir in drei Teilen zeigt, wie Du typische Alltagssituationen mit Kind entspannst, wie Du selbst im Alltag mit Kind gelassener bleibst und was Du tun kannst, damit Dein Kind im Alltag entspannt ist.
Falls du auf der Suche nach praktischen Tipps zum Thema „Haushalt machen mit Kindern“ bist, dann schaue Dir mein E-Buch „Fröhlich mit Kind den Haushalt erledigen“ an, das Dir zeigt, wie Du Haushalt machen mit Qualitätszeit mit Deinem Kind vereinen kannst.
Fazit
Jetzt hast Du ein paar Strategien kennengelernt, wie Du Deinen Alltag mit Kind entspannen kannst. Versuche sie anzuwenden und beobachte, welche Strategien Dir im Moment helfen und konzentriere Dich darauf. Später kannst Du Dir weitere Tipps auf meinem Blog oder in meinen Büchern holen.
Liebe Grüße
Petra
Über die Autorin
Ich heiße Petra Straßmeir, bin Erzieherin, Nanny, Autorin und zweifache Mutter.
Ich helfe Eltern dabei, den Alltag mit ihren Kindern zu entspannen und zu erleichtern, sodass sie ihr Eltern-Sein und die Zeit mit ihrem Kind wieder richtig genießen können.
Hier auf kleinwirdgross.de erfahrt Ihr mehr über mich und meine Arbeit!
Vielen Dank für den tollen Gastbeitrag von Petra Straßmeir!!!
Liebe Grüße
Sabine
Teile diesen Beitrag und hilf anderen Müttern, den Alltag mit Kind etwas entspannter zu gestalten.
P.S.: Wenn Du mehr zu dem Thema Achtsamkeit & Entspannung und Mama-Sein erfahren möchtest, dann trage Dich für mein Newsletter ein. Dann erfährst Du es gleich, wenn es einen neuen Beitrag oder neuen Kurs gibt!