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Höre auf Dein Bauchgefühl! Ein sehr wertvoller Rat von Tanja Suppiger von HerzBauchWerk! So eröffnet sie mit ihrem Gastbeitrag auf meinem Blog von BusyMom die Kategorie Vereinbarkeit und berufliche Neuorientierung. Denn mit der Geburt des ersten Kindes oder eines weiteren Kindes geht es meist nicht einfach so weiter beruflich. Es stellt sich eben oftmals die Frage nach der Vereinbarkeit. Und ganz unabhängig davon ist das Mutter-Werden und Mutter-Sein eine ganz neue Erfahrung für uns Mütter und kann beim Hören auf das Bauchgefühl noch so einiges ins Rollen bringen und verändern.

 

Gastbeitrag von Tanja Suppiger

Wie steht es so schön auf meiner Startseite meiner Homepage geschrieben? „Nichts hat mich näher zu mir gebracht, nichts hat mir meine Ängste und Glaubensmuster so schön auf dem Silbertablett präsentiert wie die Tatsache, Mutter zu werden, gebären zu müssen oder zu dürfen und Verantwortung für drei kleine Menschen zu übernehmen. Durch meine Kinder habe ich mich neu gE(r)funden.“

Wenn ich diesen Satz lese, dann schießen ganz automatisch die Bilder der letzten fünf Jahre durch meinen Kopf. Denn seit der Geburt von meinem Sohn hab ich mich wirklich ganz ganz neu erfunden. So neu, dass ich mir das lange Zeit gar nie vorstellen konnte, das zu tun was ich heute tu. Denn lange Zeit war das alles nur ein Traum. Eine Sehnsucht, die sich mir immer wieder gezeigt hat, die ich aber irgendwie nicht im Stande war zu definieren und zu befriedigen, geschweige denn diese Sehnsucht zu erkennen, ihr ein Gesicht zu verleihen.

Weil mir mein altes Leben zu sehr im Weg stand

Aber fangen wir mal von ganz vorne an.

Ich hab so was wie Karriere gemacht. Nach meiner Ausbildung zur Zahntechnikerin ließ ich mich zur Meisterin der Zähne weiter bilden. Die Ausbildung war lang, hart, intensiv und hat an mir gezehrt, denn nebenbei habe ich noch hundert Prozent in einem zahntechnischen Labor gearbeitet. Genau dieses Labor wollte ich eigentlich übernehmen. Eines Tages. Denn ich wollte es der Welt zeigen, ich wollte zeigen, dass ich es drauf hab, dass ich mich mit den Männern messen kann und dass ich das, was ich tu, aus vollster Überzeugung und aus tiefstem Herzen tu. Ja ich hab mein Herz der Zahntechnik verschenkt. Das ging sogar so weit, dass für mich die Option „Kinder und Familie“ überhaupt nicht zur Diskussion stand.

Bis ich an einem ganz speziellen Morgen zur Arbeit fuhr und dieses fürchterlich komische Gefühl im Bauch hatte. Es war mir nicht fremd, dieses Gefühl, ich hatte es ab und zu. Und es wurde immer stärker. Ich hatte es meistens dann, wenn ich mit meinem damaligen Chef über die Übernahme vom Labor sprach. Auf der einen Seite wollte er das Labor verkaufen, kürzer treten, mir die Führung übergeben, auf der anderen Seite spürte ich, dass ich nie wirklich frei entscheiden, schalten und walten hätte können, wie ich das wollte.

Und so fuhr ich an diesem Morgen zur Arbeit und kündigte meinen Job. Ins Blaue. Einfach so. Weil mein Bauch mir das so gesagt hat.

Was geschah nach dem Hören aufs Bauchgefühl?

Und es war der absolut richtige Entscheid, wie sich nach meiner Kündigung heraus stellte.

Ich machte noch drei, vier Jahre weiter Karriere. Zuerst in der Industrie, weil ich die Schnauze voll hatte vom Kronen brennen und Prothesen stopfen. Ich hatte einen supertollen Job, in dem ich viel reiste, Kurse gab, Menschen traf und gut verdiente.

Bis ich schwanger wurde und mein Kind in der 14. Schwangerschaftswoche verlor. Wow. Das war ein riesiger Schock für mich. Und wieder stellte sich das Bauchgefühl ein und sagte mir, dass ich etwas ändern muss.

Ich könnte jetzt noch weiter schreiben darüber, wie meine einzelnen beruflichen Schritte aussahen bis dort hin, wo ich jetzt stehe. Das würde dich wahrscheinlich ziemlich langweilen und es ist nicht nötig. Denn – ganz kurz zusammen gefasst – kann ich dir genau sagen, was mich da hin gebracht hat, wo ich gerade jetzt so steh: Mein Bauchgefühl.

Wie man sein Bauchgefühl wieder findet

Am Anfang war dieses Gefühl ganz diffus. Es war ganz sanft, aber es war beständig. Immer und immer wieder hab ich gespürt, dass ich da was tu, was nicht meiner Essenz entspricht. Das war nicht immer angenehm, denn der Verstand hat immer wieder dazwischen gefunkt. Er hat mir gesagt, dass ich doch jetzt so viel Geld für meine Ausbildung ausgegeben hab und so super gut in dem bin, was ich tu, ich MUSS doch jetzt genau das tun. Der Verstand konnte für kurze Zeit den Bauch ruhig stellen. Aber nicht lange. Er hat sich hartnäckig immer und immer wieder gemeldet.

Je mehr ich auf das Bauchgefühl hörte, desto lauter wurde es in meinem Kopf. Desto überzeugender wurde der Verstand. Ganz ehrlich, ich musste schon ein bisschen hart bleiben und extrem auf mein Gefühl vertrauen, was mir am Anfang ziemlich schwer fiel. Aber ich merkte, je mehr ich bei Entscheidungen mein Bauchgefühl mit einbezogen hab und wirklich danach entschieden hab, desto leiser wurde der Verstand hinterher.

Das Bauchgefühl wieder zu finden ist gar nicht so unglaublich schwer wie viele meinen. Es braucht einfach ein paar ruhige Minuten, einen Atem, der tief geht und bewusst in die Bauchregion geleitet wird und dann soll man mal versuchen, dort rein zu spüren.

Was nimmst du wahr? Wie fühlt sich dieser Ort an? Weit, frei, hell, locker? Oder ist es dort doch eher dunkel und eng?

Dunkel und eng hat es sich lange Zeit dort in mir angefühlt. Bis zu dem Moment, als ich mir geschworen hab, dass es sich im Bauch nie mehr so anfühlen soll.

Auf das Bauchgefühl zu hören braucht am Anfang Mut

Das gebe ich zu.

Und manchmal hat man sogar das Gefühl, dass man Dinge entscheidet, die überhaupt keinen Sinn machen.

Aber wie schon gesagt, Sachen, die Sinn machen, entstehen halt oft nur im Kopf.

Wie findest Du also denn den richtigen Weg? In dem du dein Herz nach der Richtung fragst.

Frag dich einfach mal in einer ruhigen Minute, wofür dein Herz brennt.

Ich meine damit, wofür es wirklich, wirklich brennt. Ich wusste irgendwann mal, dass ich malen und schreiben und Menschen inspirieren wollte. Und glaube mir, ich wusste lange Zeit nicht, wie ich das alles unter einen Hut bringen sollte. Je mehr ich mir ein Konzept oder eben ein Business ausdachte, umso schwieriger wurde alles.

Bis ich wieder damit angefangen hab, mich zu fragen, wofür mein Herz brennt und ins Tun kam. Das hat ganz einfach angefangen. Mit Zeichnungen, die ich jeden Morgen gemalt hab und einem kleinen Text dazu. Die hab ich dann auf Facebook gepostet.

So kam der HerzBauchWerk Stein ins Rollen. Zuerst ganz leicht, dann Schritt für Schritt immer ein bisschen mehr. Dazwischen lagen ganz viele Prozesse, die ich durchlief. Ich lernte, was es heißt, ein Onlinebusiness zu führen, machte mich vertraut mit Social Media, mit dem Bloggen, lernte Marketing-Strategien und schmückte meinen HerzBauchWerk Raum.

Und vor allem: ich lernte, meine Arbeit zu schätzen. Ich lernte, meinen inneren Kritiker ab und zu ruhig zu stellen und einfach weiter zu machen.

Eines, ja eines ist mir immer noch unglaublich wichtig dabei:

Dass es meinem Bauch gut geht, er weit und leuchtend und mit einem guten Gefühl durch dieses Leben geht und mein Herz leuchten darf.

Meine Hauptaufgabe ist im Moment Mama zu sein. Dazu bin ich gerade da. Meine Kinder sind noch klein und wurden in der Zeit, in der ich mit HerzBauchWerk angefangen habe, nie fremd betreut. Mein Ältester kommt diesen Sommer in den Kindergarten und ich bin schon gespannt, wie das mein Business verändern wird.

Ich hab mit mir einen Deal gemacht, und zwar den, dass ich mein Business um meine Kinder herum aufbauen werde. Würde ich auf den perfekten Moment warten, wo ich in Ruhe ein Video machen könnte oder in Ruhe einen Text schreiben oder ein Coaching abhalten, dann würde ich heute noch nicht ins Tun kommen.

Ich bin Mutter. Eine Mutter, die ihren Herzensweg nebenbei geht und ihre Kinder darin integriert so gut wie es geht.

Und so habe ich an mein Business vielleicht keinen so hohen Anspruch wie andere. Nur den, dass es bei dem, was ich mach, allen Beteiligten gut geht.

Dass ich etwas tu, wofür mein Herz brennt.

Dass ich dabei immer ein gutes Gefühl hab.

Sich beruflich neu zu erfinden als Mama

Sich beruflich neu zu erfinden ist eine unglaublich spannende Sache. Frau darf dabei so viel lernen. Es ist ein Spiel, ein Weg und ein Ziel gibt es keines.

Es gibt einfach eins: die Entwicklung, ganz viele Prozesse und den Ruf des Herzens.

Wenn frau sich darauf einlässt und das alles mit einem guten Bauchgefühl machen darf, dann entsteht ein ganz wundervolles, individuelles Werk.

Manchmal sogar so etwas wie ein HerzBauchWerk.

Liebe Grüße

Tanja

 

Tanja Suppiger ist Gründerin von HerzBauchWerk und hilft hochsensiblen Frauen und Müttern sich im Alltag kraftvoll, authentisch und stark zu zeigen.

Sie hat sich auf die Themen Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und hochsensible Kinder spezialisiert. Weil frau hochsensibel einfach anders schwanger ist. Weil Hochsensible andere Bedürfnisse haben, um selbstbestimmt gebären zu können. Weil frau hochsensibel einfach eine andere Mama ist.

 

In ihren Coachings und dem OnlineKurs, welcher Anfang 2018 startet, zeigt sie ihren Klientinnen, wie sie sich und ihre Hochsensibilität neu kennen lernen und als mächtiges PowerTool nutzen können. Denn ein hochsensibles Leben kann ganz schön spannend, achtsam, selbstbestimmt und kraftvoll gelebt werden.

 

 

Vielen Dank für den tollen Gastbeitrag von Tanja Suppiger!!!

Liebe Grüße

Sabine

 

 

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